Ostern steht vor der Tür
Die Kinderaugen leuchten. Aus dem Garten hört man lautes Lachen. Die Kinder sind unterwegs und suchen ihr Osternest. Und was darf darin dicht fehlen? Natürlich die selbst gefärbten Ostereier! Denn die schmecken ganz besonders lecker und sehen dazu auch noch wunderschön aus.
In diesem Blog zeigen wir euch, wie wir zu Ostern traditionell die Ostereier färben.
Ostereier färben
Zuerst haben wir kleine Kräuter und Blumen auf den Wiesen gesammelt. Bei uns im Großarltal sagt man dazu „Eierkräuterl“. Da im Tal schon ein bisschen der Frühling eingekehrt ist, wachsen auch schon einige schöne Blumen, die man sehr gut zum Eier färben verwenden kann.
Die gepflückten Kräuter und Blumen werden entweder gepresst oder frisch verwendet. Wir haben beides probiert.
Dann haben wir die Eier mit den Kräutern und Blumen, Zwiebelschalen und Eierschalen belegt, mit einem dünnen Seidenstoff eingewickelt und fest zugebunden.
Jetzt kommt Farbe ins Spiel: Die eingewickelten Eier werden im kochenden Wasser mit Farbe und einem Schuss Essig ein paar Minuten lang gekocht.
Danach werden noch die Kräuter, Blumen und was man so verwendet hat und natürlich der Stoff entfernt. Und fertig ist das gefärbte Osterei.
Für noch mehr Glanz reiben wir die Eier noch mit Öl oder einer Speckschwarte ein.
Bräuche zu Ostern
Neben dem Ostereier färben und dem Osternest suchen gibt es in Österreich noch viele weitere Bräuche rund um das Osterfest. Zum Beispiel diese:
- Am Palmsonntag, dem ersten Sonntag der Karwoche, bindet man den sogenannten „Palmbuschen“ und geht damit zur Palmweihe in die Kirche. Der Palmbuschen besteht aus Palmkätzchen, Buchsbaum und anderen Sträuchern. Verziert wird er noch mit bunten Maschen und Bändern. Der Buschen wird entweder so in der Hand gehalten oder auf einen großen Ast gebunden.
- Eine Ratsche ist ein Instrument aus Holz, die einen klappernden, speziellen Klang von sich gibt. Das Geräusch ist sehr laut. Bis zur Auferstehungsfeier bei der Osternacht läuten keine Kirchenglocken mehr. Stattdessen hört man die Ratschen.
- Für den Festgottesdienst am Sonntag wird ein Osterweihkorb vorbereitet. Darin befinden sich traditionell Ostereier, Fleisch, Salz, Brot und ein Osterlamm aus Rührteig. Jeder darf selbstverständlich das, was er möchte, in den Korb legen. Alle diese Speisen werden dann in der Kirche gesegnet.
- Sehr lustig und spannend ist folgender Brauch: Die Person, die in der Familie am längsten schläft, wird geneckt. Es gibt in der Karwoche fast jeden Tag einen Namen, welcher dieser Person zugesprochen wird.
- Palmsonntag – “Palmesel“
- Gründonnerstag – „Ontlasgon“
- Karfreitag – „Karfreitagratsch“
- Karsamstag – „Taflappin“
- Ostersonntag – „Osterpfla“
Am Ostersonntag werden auch die Frühaufsteher belohnt: Sie bekommen den Titel „Osterlamm“.
Das waren einige der bekanntesten Osterbräuche, die bei uns im Großarltal noch immer sehr gepflegt werden. Natürlich gibt es noch viel mehr, doch jetzt freuen wir uns erstmal auf das Ende der Fastenzeit und auf einen großen Schokoosterhasen!