50 Jahre Pfadfinderforum in Großarl
Was vor mehr als 50 Jahren mit einer einfachen Idee begonnen hat, ist heute ein halbes Jahrhundert später eine wahre Erfolgsgeschichte: Das erste Treffen der Gildepfadfinder oder von uns auch oft „Altpfadfinder“ genannt (erwachsene Pfadfinder aus vielen internationalen Ländern) im Jahr 1969 geht auf die Idee von Erich K. Cevela zurück und war ursprünglich als „Treffen der Alpenländer“ gedacht. Schnell wurde daraus unter seiner Federführung ein europäisches Meeting und wuchs zum Europäischen Forum der Gildepfadfinder. Unzählige Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur haben in den Folgejahren entweder als Ehrengast, Referent oder Künstler das damals noch unbekannte Großarltal besucht. Allen voran die seinerzeitigen Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger und Dr. Kurt Waldheim, Dr. Otto von Habsburg, Dr. Stefan Koren, Dr. Cesar Bresgen, um nur einige exemplarisch zu nennen. Großarl rückte in das Interesse um europäische Zusammenarbeit und Integration. Am 17. Jänner 1981 wurde im Rahmen des 13. Europäischen Forums der Gildepfadfinder der Marktgemeinde Großarl der Titel „Europadorf“ verliehen. 1988 anlässlich des 20-jährigen Treffens erlebte das Forum seinen Höhepunkt mit rund 500 Teilnehmern.
Wichtig war den Pfadfindern stets nicht nur das Diskutieren großer Themen rund um den Frieden und die Zusammenarbeit in Europa, sondern auch der Kontakt zur heimischen Bevölkerung. Die legendären „Make-Friends-Runden“ – Diskussionsabende bei einheimischen Familien, abgelöst von den späteren „Hoagascht-Runden“ bei den örtlichen Vereinen und Unternehmen, der Besuch einzelner Teilnehmer in den Schulen und im Seniorenwohnheim sowie die Einkehr bei vielen Bauernhöfen als willkommene Wanderziele sind nur einige Beispiele dieses Zusammentreffens der Pfadfinder mit uns Einheimischen, aus dem viele langjährige Freundschaften entstanden sind.
Im Laufe dieser 50 Jahre haben die Gildepfadfinder viele Spuren im Großarltal hinterlassen. Neben dem Titel „Europadorf“ Großarl ist dies vor allem der Europatisch etwas oberhalb der Pfarrkirche von Großarl, die Grußhand am Musikpavillon Großarl und der Himmelsknoten beim Parkplatz Holzlehen Richtung Niggeltal-/Mooslehen-/Viehhausalm. Auch der erste Kinderspielplatz im Ortszentrum von Großarl Mitte der 70er Jahre wurde von den Gildepfadfindern gestiftet. Mittlerweile wurde dieser mehrmals erneuert, erweitert und nun dem Kindergarten Großarl angeschlossen.
Die ersten 25 Jahre (1969 – 1993) wurde das Forum von Erich K. Cevela aus Salzburg geleitet, der dieses begründet und zur Hochblüte geführt hatte. Nach einem kurz angedachten Wechsel in einen anderen Veranstaltungsort, nämlich St. Vigil in Südtirol, führte Helmut Hauer bereits im nächsten Jahr das Forum für 10 weitere Jahre (1994 – 2003) in Großarl fort. Ihm folgte Gerti Jensen aus Wien nach, die das Forum nochmals 10 Jahre (2004 – 2013) leitete. Nach dem 45. Forum drohte das Aus. Der Tourismusverband lud 4 Jahre mit Unterstützung von Gerti Jensen und ihrem Team zu einem losen Freundschaftstreffen der Gildepfadfinder nach Großarl, das immerhin noch von 50 – 70 ehemaligen Forumsteilnehmern besucht wurde.
Heuer, anlässlich des 50-jährigen Treffens wurde das Forum dank der Organisation von Helmut Hauer und der Unterstützung der Pfadfindergilde Österreichs unter dem Vorsitz von Mag. Michael Gruber wieder groß gefeiert. Insgesamt kamen über 200 Teilnehmer aus 14 verschiedenen Nationen. Neben zahlreichen Wanderungen standen ein Besuch in der Salzburger Residenz, ein interessanter Diskussionsabend und ein buntes Kulturangebot auf dem Programm. Natürlich wurde auch ausgiebig in Erinnerungen geschwelgt. Ein herzlicher Dank im Namen des Tourismusverbandes Großarltal an alle, die die letzten 50 Jahre zum Gelingen dieser Forumsreihe beigetragen haben. Wir wünschen allseits „Gut Pfad“!
Nachstehend zahlreiche Bilder von der Jubiläumswoche 2018. Bilder: (c) Pfadfinder.