Wintertraumland Talschluß des Großarltales
Der Talschluß von Hüttschlag ist eines der ursprünglichsten Gebiete des Nationalparks Hohe Tauern. Der Nationalpark Hohe Tauern ist mit 1.836km2 der größte Nationalpark im gesamten Alpenraum. Wesentlicher Inhalt der weltweiten Nationalparkidee ist es, dass neben dem Natur- und Artenschutz sowie der Wissenschaft auch der Mensch seinen Platz im Schutzgebiet hat. Nationalparks wollen sich dabei aktiv um die vielen BesucherInnen bemühen und ihnen ein besonderes Naturerlebnis ermöglichen. Im südlichen Teil der Nationalparkgemeinde Hüttschlag erreicht man bald die Nationalpark Außenzone.
Keeskogelblick
Der Keeskogel (2.884m) – die höchste Erhebung über dem Großarl- und Schödertal – bezieht seinen Namen von seinem ehemals großen Gletscherfeld (Gstößkees). Gletscher und Gletscherzungen wurden und werden im Volksmund der Ostalpen “Kees” genannt. Die Mächtigkeit des Gletschers schwankte im Laufe der Jahrhunderte. Während das Gstößkees gegen Ende des 17. Jahrhunderts mit seinen Eismassen rasant vorstieß (in alten Urkunden heißt es noch „es kammen die Klätsch“), zieht sich das Gletscherfeld in den letzten Jahrzehnten immer stärker zurück. Ausgedehnte Schuttmassen und Moränenwälle sind steinerne Zeugen dieser Klimaveränderung.
Der verlandete See
Der versumpfte Talschluss ist ein verlandeter See, der noch 1798 in seiner Ausdehnung beschrieben wird. Nach der Eiszeit bildeten sich nach dem Abschmelzen der Gletscher zwei Seen, ein innerer, der heute noch sumpfig ist, und ein äußerer im Gebiet des heutigen Kree (der Name kommt vom Geröhre – Schilf). Dieser Feuchtbiotop beherbergt eine Fülle seltener Pflanzen, den fleischfressenden Sonnentau ebenso wie den Fieberklee, eine Enzianart. Im Frühjahr leuchten die Knabenkräuter mit ihren purpurnen Orchideenblüten aus den feuchten Wiesen. Für die Bergfrösche ist es eine der letzten Zufluchtsstätten im Talschluss um ihren Laich abzulegen.
Die junge Großarlerache
Der Ursprung dieses kristallklaren Wassers ist in den abschmelzenden Eismassen des Gstösskeeses, der Schöderbach ist der wichtigste Wasserzubringer. Fast 30 Kilometer fließt die Ache Richtung Norden. Vor der Mündung in die Salzach wird noch eine Höhenstufe von über 300 Meter überwunden. In jahrtausendelanger Arbeit bildete dabei das Wasser ein einmaliges Naturwunder-die Liechtensteinklamm. Für allerlei Wassergetier bietet die Ache Lebensraum und Heimstätte. Die seichten Bachstrecken sind Laichplätze für die munteren Forellen, die Uferbereiche mit den oft überhängenden Ufern sind Brutplätze für Bachamseln. Es ist noch nicht lange her, dass der Fischotter im klaren Wasser jagte.
Ausflugstipps
Eine Winterwanderung in den Talschluß lohnt sich bei diesem herrlichen Winterwetter. Ob zu Fuß oder mit dem Pferdeschlitten, vorbei am Wildgatter in See, die schöne Landschaft begeistert. Nach der Wanderung empfiehlt es sich, die kostenlose Nationalparkausstellung “Der Bergwald” im 1. Stock des Talwirtes zu besichtigen, oder den Bibelweg beim Bauernladenstüberl zu erwandern, oder sich beim Eisstockschiessen auf der Eisbahn beim Aschaustüberl zu vergnügen. Es gibt auch einen Winterwanderweg, ausgehend vom Parkplatz Stockham entlang der Großarler Ache, ca. 4 km talauswärts bis Karteis.