Jahresrückblick 2021
Ein aufregendes Jahr neigt sich dem Ende. Vieles während der letzten Monate hat sich fast ausschließlich um das eine Thema Corona mit all seinen Varianten und Nebenerscheinungen gedreht. Manchmal so sehr, dass man schon fast ein wenig „Corona-müde“ wurde und sich im Stillen gefragt hat, was würden die Medien wohl berichten, wenn es das eine, alles beherrschende Thema nicht gäbe?
Viel könnte ich darüber schreiben, wie sich das Virus auf unser aller Leben ausgewirkt hat. Vom Totalausfall der letzten Wintersaison über Homeoffice und Homeschooling bis hin zum quasi Erliegen, Wiederaufleben und erneutem Einbruch des kompletten sonst so aktiven Vereinslebens im Großarltal. Von Fremdbestimmung, Ungewissheit und sich ständig ändernder Gesetze und Verordnungen. Will ich aber nicht! Mag vermutlich auch keiner mehr lesen.
Stattdessen darf ich Sie heute am letzten Tag des Jahres 2021 wieder einladen auf einen gemeinsamen Spaziergang durch die herrliche Natur der beiden Gemeinden Großarl und Hüttschlag im Wandel der Jahreszeiten.
Ein bildlicher Streifzug durch die Naturlandschaften des Großarltales im Jahr 2021
Nachdem die Auswahl wieder mal sehr schwer gefallen ist, gibt´s auf Facebook ein zweites Album mit nochmals 12 Aufnahmen aus meiner Kamera. Jahresrückblick 2021 auf Facebook.
Gemeinsam mit meinem gesamten Team des TVB Großarltal und allen Mitautoren des Großarltal-Blogs wünsche ich Ihnen viel Erfolg und vor allem Gesundheit im neuen Jahr 2022!
Thomas Wirnsperger
Sehr geehrter Herr Wirnsperger!
Gratuliere – echt tolle Bilder, die einem das Gefühl vermitteln, dass in Großarl die Natur und die Menschen im Einklang miteinander leben.
Wenn man sich aber die Planungen zur Skigebietserweiterung vor Augen hält, dann fühlt man sich fast wie im falschen Kino.
Wegen ein paar zusätzlicher Höhenmeter, und einer nicht besonders tollen Abfahrt (Bergland), das ganze Gebiet umkrempeln, damit noch mehr Touristen kommen (es sind anscheinend noch immer zu wenig!?) – steht das wirklich dafür liebe Großarler?
Ich habe mittlerweile mit einigen Einheimischen gesprochen, und bis heute keinen getroffen, der sich positiv über dieses Projekt geäußert hat.
Lediglich die Resignation der Einzelnen, dass sich die Treiber des Projekts durchsetzen werden, war ebenso deutlich zu spüren, wie das Gefühl, dass innerhalb der Großarler Bürger ein Riss entstanden ist.
Wenn man mit anderen Skifahrern spricht, dann gibt es ein Projekt, welches Sinn machen würde – der Neubau der Panoramabahn, die einfach nicht mehr zeitgemäß ist.
Gerade in der Situation, in der wir alle stehen, sollte man sich Gedanken machen, ob man nicht einen Schritt zurück machen sollte, statt immer mehr und immer größer.
Das Wort “Entschleunigen”, welches von Touristikern oftmals mißbräuchlich gebraucht wird, hat eigentlich ein andere Bedeutung.
Sorry, dass ich etwas schreibe, was sie persönlich nicht gerne lesen werden, aber vielleicht regt es sie oder auch andere zum Uberdenken der Pläne an.
Liebe Grüße
Wolfgang
Sehr geehrter Herr Klein! Vielen Dank für Ihr Kompliment. Freut mich, dass Ihnen die Bilder gefallen.
Was Ihre Meinung zum geplanten Skigebietsausbau betrifft, darf ich wie folgt Stellung nehmen:
Die Besucherströme in unserem Skigebiet wurden die letzten 10 Jahre genauestens analysiert. Aufbauend auf die gewonnenen Erkenntnisse und unter Berücksichtigung der allgemeinen Entwicklung im Tal aber auch in gesamte Ski amadé und darüber hinaus wurde ein sogenannter „Masterplan“ erstellt. Damit verbunden wurde nun ein Investitionskonzept festgelegt, damit unser Skigebiet auch weiterhin den qualitativen Ansprüchen unserer Gäste gerecht wird und somit den langfristigen Bestand der Skischaukel Großarltal-Dorfgastein absichert.
Das Investitionsprogramm umfasst nicht nur, wie von Ihnen genannt, die Erschließung des „Berglandgebietes“, das übrigens seit den 1930er-Jahren skitouristisch genutzt wird und bereits jetzt Teil unseres Skigebietes ist, sondern natürlich auch den Neubau der Panoramabahn Großarltal. Letzteren allerdings noch nicht jetzt sofort, sondern in voraussichtlich 7 Jahren. Alle Maßnahmen werden unter größtmöglicher Schonung der Umwelt vorgenommen. Für die punktuell nötigen Eingriffe in die Natur werden umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen gesetzt. Logischerweise werden derartige Projekte in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden umgesetzt und unterliegen einer strengen Kontrolle.
Das aktuell vorliegende Investitionsprogramm wurde von allen Beteiligten der Bergbahnen mit einer überwältigenden Mehrheit beschlossen, im Tourismusverband sogar einstimmig. Woher Sie also Ihre Informationen beziehen, weiß ich nicht. Offensichtlich haben Sie aber nicht mit jenen Personen gesprochen, die in den Prozess direkt involviert sind und den aktuellen Wissensstand dazu haben. Bitte verzeihen Sie mir den Vergleich aber das wirkt ein wenig so, wie beim Fußball, wo auch gefühlt 8 Mio. Österreicher wissen, was der Trainer wann, wo, wie besser hätte machen können.
Geschätzter Herr Klein! Ich kann Ihnen versichern, dass die Verantwortlichen im Tourismus im Großarltal auch weiterhin unter größter Bedachtnahme auf Natur, Landschaftsschutz und nachhaltiger Tourismusentwicklung handeln werden. Die Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Landwirtschaft mit dem Projekt „Tal der Almen“ sei hier nur als ein positives Beispiel genannt. Ebenso das Projekt Bergsteigerdörfer® im Rahmen der Umsetzung der internationalen Alpenkonvention mit der Nationalparkgemeinde Hüttschlag. Zu einer nachhaltigen Tourismusentwicklung gehört aber eben auch, die bestehenden Bergbahnen als „Motor“ des alpinen Skitourismus auf einem zeitgemäßen Level zu halten und deren Bestehen durch wohldurchdachte Investitionen langfristig abzusichern. Denn nur so bleibt das Großarltal als eine der erfolgreichsten Tourismusdestinationen der Alpen (Studienergebnis der Uni Basel: https://www.blogarchiv.at/2012/01/12/grosarltal-ist-top/) langfristig wirtschaftlich überlebensfähig und für Gäste wie Einheimische lebenswert.
Beste Grüße
Thomas Wirnsperger
Sehr geehrter Herr Wirnsperger!
Vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme.
Ich kann Ihnen natürlich nicht widersprechen, wenn sie mir die Beschlüsse der Bergbahnen und des Tourismusverbandes anführen.
Ich beziehe meine Meinung aus Gesprächen mit Großarlern, welche ich bei einer Gondel- bzw. Sesselliftfahrt treffe, und das sind nicht wenige, da ich regelmäßig in Großarl zum Skifahren bin.
Wahrscheinlich sind das aber alles einfache Bürger, welche nicht in den maßgeblichen Gremien sitzen und eben nur unter vorgehaltener Hand ihre Bedenken äußern – es sind aber trotzdem Großarler.
Aber was soll’s?
Eigentlich geht es mich ja gar nichts an, ich bin ja kein Einheimischer – es ist Euer Großarltal.
Die Hauptsache ist, dass die Lifte laufen, die Pisten super und die Hotels voll sind, und die Preise steigen und steigen.
Ist mir aber auch egal – ich werde mir auch eine Saisonkarte um € 1.000,- (wahrscheinlich bereits in 2 Jahren) und mehr kaufen.
Sehr geschätzter Herr Wirnsperger! Ich wünsche Ihnen und allen Verantwortlichen, dass sich das Projekt nach Ihren Wünschen und Vorstellungen entwickelt, und mir wünsche ich eine neue Panoramabahn.
Beste Grüße
Wolfgang Klein