„Arnica montana: eine strahlende Blüte mit starker Wirkung!“
Aktuell blüht im Hochgebirge eine Pflanze, die in der „Hausapotheke“ für viele schon immer zu den bedeutendsten Heilmitteln gehört: die „Arnica montana“, auch „Bergwohlverleih“ genannt. Eine wunderbare Pflanze unserer Heimat mit einem breiten Wirkspektrum.
Mutters Hausapotheke
Meine Mutter war immer schon von der Wirkung der Arnika in Form vom „Arnica-Schnaps“ begeistert, und so bereitete sie dieses Heilmittel selber zu. In unserer Heimat im Großarl -Tal im Salzburger Land war es das „Wundmittel“ Nummer 1. Wenn mein Bruder und ich uns bei den zahlreichen Arbeiten im Hochgebirge oder beim Sport verletzten, so kam erstmal „Mutters Arnica Schnaps“ zur Anwendung. Und das immer mit bestem Erfolg.
In dem empfehlenswerten Buch von Walter Mooslechner aus Großarl
„G´sund und Guat“ (ISBN 978-3-7025-0646-9) zitiert er auch seine Mutter Maria Mooslechner, Wirtin in Großarl mit den Worten: „Mit Arnica wird alles wieder gut“.
Diese Erfahrungen haben positive Eindrücke hinterlassen. Immer wenn ich jetzt im Hochgebirge diese „stolz leuchtende Pflanze“ entdecke, werden frühe Kindheitserinnerungen in mir wach.
Vorkommen
Die „Arnica montana“
findet sich bei uns auf den Almweiden in den Hohen und Niederen Tauern
verbreitet und kann leicht erkannt werden: die Stängel sind leicht behaart und
haben eine Größe von ca. 20-60 cm. Die Blüten erstrahlen in der Sonne in
kräftigem Gelbton.
Zu beachten ist: vielerorts wird die „Arnica“ in großen Mengen gesammelt und steht
in verschiedenen Regionen unter Naturschutz.
Brauchtum
Ähnlich wie in meinem Beitrag „Sonnwendfeuer-Johannisfeuer-Johanniskraut: von der Dunkelheit ins Licht!“ schon mit dem „Johanniskraut“ ausgeführt, hatte auch die „Arnica“ in Volksbräuchen ihren Platz. So wurde auch die „Arnica“ in Sträußen eingebunden, um den Menschen vor äußeren Einflüssen zu schützen (Bräuche um die Sonnwende). Immer wieder wird die „wundheilende Wirkung“ in besonderer Weise hervorgehoben.
Wirkweisen
Grundsätzlich wendet man „Arnica“ nur äußerlich an. Innerlich
ist die Arnica in der Homöopathie in verdünnter Form bekannt.
Die äußerliche Anwendung ist erfolgreich bei Quetschungen, Verstauchungen,
Blutergüssen u.a. Angewendet wird die „Arnica-Tinktur“ in verdünnter Form, um
keine unerwünschten allergischen Reaktionen zu provozieren (die Arnica gehört
zur Familie der Korbblütler).
Herstellung
Die Arnica-Blüten können getrocknet und dann in Schnaps angesetzt werden. Dabei ist ein neutraler „Korn“ von Vorteil. Die Flaschen mehrere Wochen an einem sonnigen Platz stellen und dann abseihen. Das Konzentrat in Flaschen gut verschlossen lagern.
Eigene Erfahrungen
Die oben erwähnten Anwendungen zu „Mutters Zeiten“ haben bis
heute selbstverständlich unverändert Bestand. Die heilsame Wirkung – äußerlich
und verdünnt angewandt – zeigt sich immer wieder.
In meiner beruflichen Tätigkeit (www.sigurd-berndt.eu) kooperiere
ich eng mit verschiedenen Zahnärzten.
Wenn bei Patienten zahnärztliche Operationen oder Zahnextraktionen anstehen,
ist die „Arnica“ in homöopathischer Verdünnung ein wesentlicher Pfeiler in der
begleitenden Behandlung der Betroffenen. Hier ist es bedeutsam, dass die in
Frage kommenden Heilmittel einige Tage vor dem Eingriff zum Einsatz kommen und
damit die Wundheilung unterstützen.
Resüme
Die Arnica montane ist eine Pflanze unserer Region mit hohem Stellenwert. Sie ist ein Teil der wunderbaren Pflanzenwelt im Hochgebirge mit einer ausgezeichneten Heilkraft. Sie gehört aber auch geschützt, und die jeweiligen Bestimmungen des Naturschutzes sind regional zu beachten.
F’OTOS: Berndt (1-3), Wirnsperger (4-5)