Skisaison nun doch verlängert
Einen kleinen Lichtblick gibt es doch, in diesen dunklen Tagen. Aktuelle 28 Coronafälle in Großarl, 0 in Hüttschlag. Aufgrund unserer exponierten Höhenlage auf rund 1.000 Metern haben wir wohl ein stärkeres Immunsystem als unsere Großarler Nachbarn, scherzt Hüttschlags Bürgermeister Hans Toferer. Dazu eiserne Disziplin. Als Geste der guten Zusammenarbeit im Tal und als kleine Entschädigung dafür, dass die Hüttschlager nun als Unbeteiligte mit uns Großarlern jetzt in Quarantäne müssen, entschließen sich die Großarler Bergbahnen zu einem einzigartigen Schritt:
Sie öffnen heute nochmals für zweieinhalb Wochen das Skigebiet. Aber nur für die garantiert coronafreien Gemeindebürger von Hüttschlag, ergänzt Geschäftsführer Sepp Gruber. Und das beginnt schon beim Skibus. Der sammelt alle Skifahrer ausgehend vom Talschluss über alle Haltestellen in Hüttschlag bis zur Gemeindegrenze von Großarl kurz nach den Auszeit-Chalets ein. Ab hier darf er nicht mehr anhalten und muss durchfahren bis direkt vor die Talstation. Gefahren wird der Bus vom Exil-Hüttschlager Hubert Kreer („Stockham Huwi“), getankt wird alle vier Tage an der Feuerweht-Zeugstätte in Hüttschlag. Die Liftkassa bleibt geschlossen, um die Ansteckungsgefahr durch infizierte Großarler so gering wie möglich zu halten.
Die Position von Peter Ammerer am Einstieg zur Panoramabahn Großarltal hat Bürgermeister Hans Toferer höchstpersönlich übernommen. Er kennt alle seine Gemeindebürger und trägt dafür Sorge, dass diese unter sich bleiben. Betriebsleiter für die Bahn ist der Hüttschlager Manfred Viehhauser, der normalerweise an der „Blauen Gondel“ Dienst versieht. Kein Problem, ich habe die „Gelbe Gondel“ auch fest im Griff. Ist halt ein bisserl, wie wenn man statt einem neuen Auto einen Oldtimer fährt, sagt er mit einem schelmischen Augenzwinkern. Pistenchef Hansjörg, ohnedies ein waschechter Hüttschlager macht wie man in Hüttschlag sagt „Business as usual“ – also alles wie immer. Er schaut nach dem Rechten, damit auf der Piste alles passt. Als Ortsfeuerwehr-Kommandant von Hüttschlag hat Hansjörg gleich noch eine zündende Idee: Den Speicherteich Himmelreich könnte man eigentlich doppelt nutzen. Nämlich auch als Löschteich für das Großarltal. Durch seine exponierte Lage auf ca. 1700 Metern hat man stets ausreichend Wasser und vor allem auch genügend Druck, um jeden Brand im gesamten Tal rasch unter Kontrolle zu bringen.
Unterstützung hat Hansjörg von Albert, dem schnellsten Hüttschlager auf dem Skidoo. Dieser führt auch Tempokontrollen durch und schaut, dass alle sicher unterwegs sind. Denn Unfälle gilt es jetzt zu vermeiden. Die Plätze in den Krankenhäusern sollten nämlich für Coronafälle freigehalten werden. Außerdem muss unsere Rettungsgondel – die “Husig” – jetzt im Stall bleiben. Sie ist eine Eigenentwicklung unseres früheren Betriebsleiters Alois Kreuzer und darf nur von Personen betrieben werden, die von ihm persönlich unterwiesen werden, was derzeit nicht gestattet ist.
Präpariert werden die Pisten vom Pisten-Bullyteam aus Großarl. Das darf aber nur während der Nacht – nach Pistenschluss versteht sich – unterwegs sein und muss zueinander einen Sicherheitsabstand von mindestens 25 Metern einhalten. Tagsüber darf zum Schutz der Skifahrer und der damit verbundenen Gefahr einer Infektion nicht gefahren werden. Etwaige Versorgungsfahrten im Skigebiet übernimmt in dieser Zeit unser bewährter Mitarbeiter aus Hüttschlag „Bascht Gruber“ mit seinem Loipengerät. Er beliefert nicht nur die Mitarbeiter an den Stationen mit Tee und heißem Leberkäse, sondern nutzt die Gelegenheit auch gleich, versuchsweise eine aussichtsreiche Höhenloipe vom Kreuzkogel über das Glocknerplatzl zum Fulseck zu spuren. Sollte sensationell sein, hab´ ich mir sagen lassen. Schau mir solche Dinge meist persönlich an, darf aber als Großarler derzeit nicht rauf. So hat mir Bascht die Bilder eben via WhatsApp geschickt.
Tourengehen auf den Pisten ist derzeit übrigens strengstens untersagt. Zu groß sei die Gefahr, dass sich die gesunde Bevölkerung Hüttschlags von infizierten Großarler anstecken könnte.
Eingekehrt wird auf der Laireiteralm. Hüttenwirt Lois Laireiter hat sie für die nächsten Wochen vorübergehend an die Gastwirtevereinigung Hüttschlag – einem Zusammenschluss von Hotel Almrösl, Hotel Hüttenwirt, Hotel Oberkarteis, Bauerndörfl Rindereben, Bauernladenstüberl, Talwirt und Kaminstadl verpachtet. Und für gute Stimmung auf der Terrasse sorgt „Taxer Schuni“ (übrigens ein echtes Original und ein typisch Hüttschlager Name) mit seiner Band „SINCE 1492“. Im geschichtsträchtigen Jahr 1492 wurde ja bekanntlich nicht nur Amerika entdeckt, sondern – viel wichtiger noch – die Stiegl-Brauerei in Salzburg gegründet.
Nach dem Skifahren soll man ein wenig Wellnessen. Dazu hat Hotelier Peter Hettegger den neuen Wellnesstrakt seines Hotels Edelweiss den Hüttschlagern überlassen. Der Zugang erfolgt direkt über die Skipiste zum großzügigen Pool, nachdem der Hoteleingang ja geschlossen bleiben muss. Damit im Bäder- und SPA-Bereich alles seine Ordnung hat, wurde kurzerhand der aus Hüttschlag stammende Bademeister der Therme Amadé Günther Hettegger (besser bekannt als „Schuasta Günther“, – kurz „Schusti“), übrigens der Bruder von Pistenchef Hansjörg, engagiert. Er schaut nicht nur nach dem Rechten, sondern sorgt auch für den richtigen Schmäh.
Meine Gemeindebürger sind begeistert, zeigt sich Hüttschlags Bürgermeister Hans Toferer erfreut. Vor allem die Kinder. Nachdem die Schulen ja geschlossen haben, ist denen eh schon langweilig. Sie meinen, es könnte ruhig ein ganzes Jahr so bleiben – bis zum nächsten 1. April ?.
1 april
In Anbetracht der vielen Krankheits- und Todesfälle die uns Corona beschert ist dieser Blogbeitrag völlig unangemessen und auch nicht witzig! Meine Empfehlung: Blogbeitrag löschen.
Ein Traum dieser Text! Voll gelungen!
Auch in Corona Zeiten sollte man den Humor nicht vergessen. Ein bisschen Ablenkung durch den sehr gelungenen Text muss erlaubt sein. Weiter so.
find ich nicht witzig in dieser Zeit
Ich find’s voll lustig, halloooo es ist 1 April??
Passt super. Ich liebe großarl. Vor allem den lois am kreuzkogel, Immer gut drauf. Komme nächstes jahr zu 100% wieder. Bestes schigebiet in salzburg. Bleibts gsund.?
@ G. Meinhart
Wenn Sie einen Keller haben, gehen Sie bitte in diesen lachen ( Schutzmaske nicht vergessen!)
P.S.
Lieber Peter Wirnsberger, bester Blog ever, liebe Großarler & Hüttschlager lasst euch nicht unterkriegen!
Ich finde diesen Aprilscherztext sehr witzig, da ich in Hüttschlag arbeite und jetzt zu den gesunden Großarlern gehöre ??
sorry in der Hitze des Gefechts, natürlich … Thomas Wirnsperger
Voi guada beitrag es is wirklich so das ma uns ned untakriagn lasn in grossarl obwohl i koa echta bin Langwallner toni marktstrassn 80e. Lift Peter sei nachbar. Wünsch eich bleibts gsund mia segn uns. Schene grias aus Viehhausn da Toni
Sehr gelungen! Hut ab vor dem Verfasser oder wie der Franzose sagt ” Chapeau”. Als Exilgrossarlerin habe ich mich königlich amüsiert und mich gefreut, ein paar der Spitznamen aus grauer Vorzeit noch zu kennen. Ich hoffe die GrossarlerInnen können den äußerst humorvollen und selbstironischen Beitrag gerade in diesen Zeiten so verstehen, wie er gemeint ist und zwischendurch einmal herzhaft lachen. Zudem fördert der Text sicherlich die Völkerverständigung im Tal, zumindest bis zum nächsten Fussballderby. Ich wünsche euch allen alles Gute und bleibt gesund bzw. werdet wieder gesund. LG
Wir müssen Schutzmasken tragen, wir sollen zu Hause bleiben, aber lachen wurde uns nicht verboten. Übrigens, lachen stärkt das Immunsystem. Cooler Beitrag am 1.April.
Liebe Grossarler, ich weiss warum ich so gerne zu Euch auf Urlaub fahre, Sommer wie Winter!
Ihr seid einfach eine ganz gelungene Mischung auf dieser schönen Erde!
Und wenn sich welche in ihrem tierischen Ernst suhlen wollen , dann sollen sie nur.
Ich finde es traumhaft , dass Euch der Humor nicht verlorengegangen ist.
Ich freue mich schon wieder auf Die Zeit, wo ich im schönen Grossarltarl verweilen darf.
Mit den herzlichsten Grüssen aus Bad Ischl,
Elisabeth Grieshofer
Fahre schon sieben Jahre hindurch mit meinem Stammtisch nach Großarl ist immer Toll , und a Gaudi muss sein, dieses Desaster stehen wir auch durch, was solls wir sind alle drinn Zusammenstehen gemeinsam bewältigen und auch mal lachen, weiter so, I finds guat ! LG
Bin ein Großarlfan ,ganz ganz toll , nur weiter so !!
Liebe Hüttschlager!
Ich bewundere euren Einfallsreichtum, trotz der Krise das beste aus dieser Situation zu machen!
Denn HUMOR und die NATUR sind die beste MEDIZIN für alle Menschen und bringen sie auf andere Gedanken!
Wir wünschen uns ja alle ein besseres, gesünderes und ein schöneres LEBEN nach der Coronakrise!
So soll es sein!
Echt lustig, und den Humor dürfen wir wirklich nicht vergessen!!! Hüttschlag und Grossarl ist immer schon ein erfrischendes Thema!!! LG Sandra, Kurzzeit Grossarlerin aus OÖ
Bleibt gesund, der Almsommer kommt bestimmt!!
Lieber Thomas,
sehr gelungener Beitrag, Spass muss sein auch in diesen Zeiten.
LG
Mauela Unsöld
@ G. Meinert und Kordula Schober
Ihr wisst schon, Spaßbremsen sind besonders anfällig und gefährdet.
Ich finde Beitrag super. Endlich mal etwas witziges. Lassen Sie nicht beirren. Leute, die so etwas nicht verstehen, sollen ins Handtuch heulen. Super Beitrag. Bravo