Es geht bergauf!
„A Bergtour“ im Morgengrauen auf die schönsten Gipfel. Sonnenaufgänge und Alpenrosenmeere auf Bergeshöhen. Stimmungsvolle Hüttenabende hoch auf den Almen. Klares Bergquellwasser über die Handgelenke laufen lassen. Angenehme Stille (Vogelgezwitscher, Kuhglocken und „Mangeischreie“ ausgenommen). All dies geht mir durch den Kopf, wenn ich an meinen letzten Almsommer in meiner Heimat, dem Großarltal, denke.
Hier bin ich aufgewachsen und hier fühle ich mich auch am wohlsten. Die einzige Art von Heimweh, die ich kenne, ist „Bergweh“ (übrigens eine der schlimmeren „Sehnsuchtsvarianten“). Die Unberührtheit und Schönheit unserer Bergwelt ist unvergleichlich. Anstatt Meerluft gibt es bei uns frische Bergluft und diese Höhenluft „hod scho wos“.
Als leidenschaftliche „Berggeherin“ und ehemalige Sennerin freue ich mich schon, wie soll es auch anders sein, auf die bevorstehende Wandersaison und die Zeit auf der Alm. Als Tochter eines Jägers jedoch weniger auf den „Jagagschatz“ (hoch intellektuelle, jedoch für Laien nur schwer verständliche Gespräche von begnadeten Jägern), der auf den Almhütten besonders gern gepflegt wird.
Das Tal der Almen
Zu einem typischen Sommer gehört für uns Einheimische natürlich die ein oder andere Alm- bzw. Bergtour dazu. Mein „Secret Spot“ ist die Hirschgrubenalm in Hüttschlag. Mehrere Sommer habe ich hier schon verbracht und die Ferien im Laufe meiner Schul- bzw. Studienzeit auf der Alm immer in vollen Zügen genossen. Jetzt, wo die Ferien passé sind und ich im Arbeitsleben angekommen bin, ist es mit dem Sennerinnendasein natürlich vorbei. Umso mehr schätze ich jetzt die Zeit auf der Alm bzw. Jagdhütte.
Ausblick von der Jagdhütte
Meine Lieblingsalm kann ich Ihnen nur ans Herz legen: die Hirschgrubenalm in Hüttschlag. Mit einer Stunde Gehzeit ist die knapp 100 Jahre alte Alm eine perfekte Destination für Familien, Mountainbiker sowie ältere Personen. Die Wanderer und Mountainbiker werden hier mit köstlichen, selbst erzeugten Produkten verwöhnt. Mit einem atemberaubenden Ausblick auf die Hüttschlager Bergwelt bildet das Hirschgrubengebiet eine kleine Idylle.
Gebiet der Hirschgrubenalm
Welche Alm Ihre liebste ist, müssen Sie klarerweise selbst entscheiden. Mit 40 Almen und Berghütten im Großarltal bietet sich eine große Auswahl. Und ich muss Ihnen sagen, es wird nicht leicht sein, sich für eine zu entscheiden, müssen Sie auch nicht. Jede einzelne Alm in unserem Tal ist auf ihre ganz eigene Art und Weise besonders. Ähnlich wie mit der Bergluft ist es eben auch mit unseren Almen: „De homb oafoch wos…“
Ein Plädoyer für die Berge
Vor kurzer Zeit stolperte ich zufällig über einen Artikel zum Thema „Bergsteigen“. Dieser erweckte mein Interesse und hat meine Meinung bestätigt. Wandern ist gesund. Nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist. Zahlreiche repräsentative Studien haben ergeben, dass sich das Erklimmen von Bergen vor allem durch die hohe Sauerstoffzufuhr positiv auf das Gehirn (bessere Konzentrations- sowie Merkfähigkeit) auswirkt. Viel wandern macht eben auch bewandert. Zudem wurde am Salzburger Uniklinikum festgestellt, dass das Bergsteigen bei Depressionen und psychischen Störungen hilft, Stress reduziert und das Selbstvertrauen fördert. Mit jedem Meter entfernt man sich ein wenig von dem Alltäglichen, lässt Sorgen und allfällige „Problemchen“ hinter sich. Die Redewendung „es geht bergauf“ kommt also nicht von ungefähr. Wanderer sind die glücklicheren Menschen. Grund genug, um aufzusteigen.
„Wo die Oimresal wochsn…
…und da Enzian bliat.“ Dorthin kommt man beim „Sommerliftln“ im Großarltal in kurzer Zeit. Mit der Panoramabahn gondelt man ganz gemütlich auf ca. 1850 m Seehöhe. Von dort aus eröffnen sich zahlreiche Wandermöglichkeiten: drei Gipfel, fünf Seen und 14 Hütten können vom Panoramaplateau aus erreicht werden. Die Großarler Bergbahnen sind im Frühsommer und im Herbst tageweise und im Sommer täglich außer montags in Betrieb. Also rein in die Bergschuhe und ab auf die Höhen, um das einzigartige „Gipfelglück“ zu erleben.
In diesem Sinne eine schöne Zeit, wenn es wieder heißt: Alltag aus – Berge ein.
Hallo Frau Gruber,
ein netter Beitrag zum bevorstehenden Almsommer. Wir kommen schon sehr lange und oft zweimal im Jahr nach Grossarl. Es ist jedes Mal immer wieder wunderschön in der Bergwelt. Jeder
Weg, die Natur und der Ausblick und die Almen sind einfach einzigartig. Natürlich darf man die gut schmeckende Jause auf der Alm nicht vergessen. Wir fühlen uns einfach sehr wohl in der Grossarler Bergwelt. In ein paar Wochen sind wir wieder da.
Ein toller Artikel, der für die bevorstehende Berg- und Almsaison wieder “voll” Laune macht. Auch freuen wir uns, daß wir (hoffentlich bald) wieder zu Gast in eurem schönen Tal sein dürfen. Natürlich ist uns die H.G.A. ( Hirschgrubenalm) durch viele Besuche , z. B. rüber von der Hubgrundalm , sehr berkannt, zumal der Anstieg für uns Senioren ( so um die 70 ) doch sehr kommod ist. Und wenn Du die berühmte quirrlige Maria von Vorderneureit bist, die wir mehrmals kennenlernen durften, dann viele Grüße aus München und alles Gute ! Die schmackhaften “Möhlspeisn” von eurer Mam zum Kaffee sind einfach ein ‘Genuß.