Schlenkerfahrt 2019

Vorgestern am Samstag, 26. Jänner 2019 fand die 24. Blasius-Schlenkerfahrt im Großarltal statt. Die Schlenkerfahrt erinnert an den frühern Dienstbotenwechsel der Knechte und Mägde am Tag des H. Blasius (3. Februar), dem Tag nach Maria-Lichtmess (2. Februar). Der Lichtmesstag war ja bekanntlich für den Bauernstand ein Feiertag und “Zahltag” für ein Jahr geleistete Arbeit. Wer also auf der Suche nach einem neuen Dienstgeber/(Kost)Bauern war, zeigte das, indem er beim bzw. nach dem Kirchgang am Lichtmesstag einen Löffel an seinen Hut steckte. So wussten jene Bauern, die auf der Suche nach neuen Mitarbeitern waren, wen sie ansprechen sollten. Es funktionierte früher also ganz einfach und ohne Inserate, Facebook, Mail und WhatsApp. Ja und am Tag nach Maria-Lichtmess wurde dann der Dienstbotenwechsel vollzogen. Der neue Bauer kam oft mit dem Pferdefuhrwerk zum früheren Dienstgeber und holte den Knecht oder die Dirn (Magd), die all ihre Habseligkeiten, die meist in eine einzelne Truhe passten und in ebendiese gepackt wurden, und fuhr mit ihnen zum neuen Arbeitgeber auf den Hof. Das wird bei uns landläufig “schlenkern” enannt, was so viel heißt wie Um(her)ziehen.

Organisator Walter Mooslechner und Markus Hettegger überreichten heuer allen Teilnehmern eine Pferdedecke.

In Gedenken an diese harte und entbehrliche Zeit wurde dieser Brauch vor rund 2 Jahrzehnten ins Leben gerufen. Seither fahren jedes Jahr am letzten Samstag in Jänner Bauern aus dem Großarltal und angrenzenden Gemeinden vom Talschluss nach Hüttschlag und weiter nach Großarl.

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Thomas Wirnsperger: Liebe Großarltal-Freunde! Ich darf mich Ihnen hier kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Wirnsperger, ich leite den Tourismusverband Großarltal seit dem Jahr 1991 und gehöre somit schon zum "touristischen Urgestein" der Region bzw. des Salzburger Landes. Der Beruf ist für mich mehr als nur eine Arbeitsstelle, er ist Teil meines Lebensinhaltes. Es ist schön, das Angebot unseres herrlichen Tales mitgestalten zu dürfen und ein Privileg, hier wohnen und arbeiten zu dürfen, wo Sie Ihren Urlaub verbringen. Als Einheimischer kenne ich natürlich all die Vorzüge unserer einzigartigen Landschaft und genieße in meiner Freizeit den Aufenthalt in der Natur, egal ob beim Wandern auf die zahlreichen Almen und Gipfel oder beim Skifahren. Mein langjähriges Hobby ist die Musik. Mit meiner Harmonika bzw. am Keyboard bin ich zumeist mit meinen beiden Freunden Hans und Joe unterwegs, gemeinsam sind wir als "Die Flöhe" bekannt. Neuerdings bin ich auch öfters mit meiner Kamera anzutreffen und habe die Fotografie als weiteres, mittlerweile sehr (zeit-)aufwändiges Hobby für mich entdeckt. Und das Wichtigste zum Schluss: Das ist meine Familie mit meiner Frau Renate und meinen beiden Kindern Christina und Thomas.

Kommentare ansehen (1)

  • Finde ich so ein toller Brauch. Ich durfte ihn schon zweimal als Zuschauer miterleben und hoffe, dass es ein weiteres Mal klappt.

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