Letzten Samstag stand bei herrlichem Winterwetter die traditionelle Schlenkerfahrt durch das Großarltal auf dem Programm. Sie erinnert an den früheren Dienstbotenwechsel der Knechte und Mägde (bei uns “Dirnen”) der Bauernhöfe im Tal und findet immer am Samstag vor “Maria-Lichtmess” (2. Februar) statt. Der “Lichtmesstag” war stets jener Tag, wo den Dienstboten ihr Jahreslohn für das zurückliegende Jahr ausbezahlt wurde. Wechselten sie die Arbeitsstelle, so wurde am nächsten Tag, dem “Blasiustag” (deshalb auch “Blasius-Schlenkerfahrt”) der Arbeitsplatz gewechselt. Der neue Dienstgeber kam meist mit einem Pferdegespann und hollte seinen neuen Knecht oder seine neue Dirn mit all deren Habseligkeiten, die zumeist in eine einzelne Truhe passten, zu sich auf den Hof. Es war damals also durchaus eine ernste Angelegenheit – oft voller Freude, oft aber auch von Wehmut und Ungewissheit begleitet.
Gestartet wurde um 9.30 Uhr im Talschluss von Hüttschlag. Zügig setzte sich der Zug aus 24 Gespannen mit gesamt 41 PS in Bewegung. 7 Einspänner und 17 Zweispänner waren diesmal am Start. Zum Einsatz kamen überwiegend Noriker und Haflinger Pferde. Lieblinge des Publikums sind aber immer die kleinen Pony-Gespanne. Bedenkt man die hohe Zahl an “Aufhucka” – also der Mitfahrer – und die geringe Zahl an Pferdestärken, so waren wir ganz schön ökologisch und nachhaltig unterwegs. So kamen wir dann richtig entspannt und entschleinigt am Marktplatz in Großarl an, wo beim “Rosserer-Hoagascht” noch gemütlich gefeiert wurde.
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Herzlichen Dank für den schönen Nachbericht. Wie immer bestens gemacht, sehr tolle Fotos
Bitte im nächsten Jahr wieder
Beste Grüße orig. Tauernhof Mark